Der History Slam online ist zurück und Shafia Khawaja hat diesmal einen Text über die Teilung Britischindiens und des Unabhängigkeitskrieges in Bangladesch für uns!
Faktencheck-Hintergrund-Video
Zur Hintergrundinformation habe ich euch ein kleines Video aufgenommen, wo nochmal kurz die Fakten zusammengefasst werden.
Shafias Text und Interview
Und hier ist Shafias Text. Dazu ist sie von Wittrich auch interviewt worden, um ihre persönlichen Gedanken und Erfahrungen erzählen zu können.
Und das war es für dieses Jahr auch schon wieder! Wenn ihr nächstes Jahr mitmachen wollt, schickt mir oder Christine Teichmann eine Nachricht! Danke für euer Interesse!
Mein Buch „überbrücken“ ist im April 2011 im Renate-Götz-Verlag erschienen. Ihr könnt es bei mir kaufen oder in der Buchhandlung eures Vertrauens bestellen!
Vor einiger Zeit habe ich mir in den Kopf gesetzt, es vorzulesen und den Hörer:innen unter euch zugänglich zu machen. Und vor über einem Jahr habe ich begonnen, es vorzulesen und mich dabei aufzunehmen.
Renate Götz, vom Renate-Götz-Verlag, war begeistert von der Idee und hat gleich recherchiert, wie man ein Hörbuch veröffentlicht.
Und jetzt, nach einer gefühlten Ewigkeit, werden nach und nach alle Stores eures Vertrauens damit beliefert.
Mein Minibuch vorzulesen und meine Fehler herauszuschneiden hat zwar ewig gedauert, aber jetzt ist für euch eine Datei dabei herausgekommen, die sich hören lassen kann.
Und hier beginnt schon wieder einmal das Problem: Obwohl das Projekt überall den Status „Ausgeliefert“ hat, ist es noch nicht überall erhältlich! Das finde ich gemein, denn ich würde euch am liebsten einfach nur den Link dalassen.
Ich weiß nur soviel, dass es auf Spotify und Amazon Music bereits anhörbar ist. Alle Menschen, die nirgendwo ein Abo abschließen wollen, können natürlich irgendwo, zum Beispiel bei Thalia, einfach nur das Hörbuch zum Download kaufen.
Wo kann ich es anhören?
Also kommt hier eine Liste mit Shops, in denen es früher oder später (vermutlich später, denn ich warte jetzt schon über einen Monat) erhältlich sein müsste! Schaut es euch an, ich finde, es sind wirklich viele und denke mir, dass alle Ohrenschmausmenschen, irgendwo da angemeldet sein müssten!
Status der Veröffentlichung
PortalDatumStatus
7 Digital20.04.2021 Ausgeliefert
7 Digital Audio28.04.2021 Ausgeliefert
Amazon16.04.2021 Ausgeliefert
Shop Links
Weitere Links anzeigen
Amazon Music Unlimited16.04.2021 Ausgeliefert
Amazon Prime Music16.04.2021 Ausgeliefert
Anghami20.04.2021 Ausgeliefert
Audible20.04.2021 Ausgeliefert
Audio Teka28.04.2021 Ausgeliefert
Audiobooks.com28.04.2021 Ausgeliefert
Bolinda (BorrowBox)28.04.2021 Ausgeliefert
Bookbeats28.04.2021 Ausgeliefert
Bookmate28.04.2021 Ausgeliefert
Boomplay20.04.2021 Ausgeliefert
Ceebo28.04.2021 Ausgeliefert
Claromusica / Xplore Music20.04.2021 Ausgeliefert
claudio.de20.04.2021 Ausgeliefert
Deezer20.04.2021 Ausgeliefert
Shop Links
Digital Stores28.04.2021 Ausgeliefert
Divibib28.04.2021 Ausgeliefert
Findaway20.04.2021 Ausgeliefert
Gracenote20.04.2021 Ausgeliefert
iHeart20.04.2021 Ausgeliefert
iTunes Audiobooks20.04.2021 Ausgeliefert
KKBOX20.04.2021 Ausgeliefert
Mondia Media (T-Mobile, Vodafone, o2)20.04.2021 Ausgeliefert
Die ursprüngliche Idee des History Slam war es, eigene Familiengeschichten aufzuarbeiten. Je jünger man ist, desto lächerlicher erscheint einem das. Wie spannend ist es bitte, das ich zuerst einen Walkman hatte und dann einen Discman? Oder wie interessant ist es, zu wissen, dass ich stundenlang auf Busse gewartet habe, weil ich kein verdammtes Handy zur Verfügung hatte? Was hab ich denn schon erlebt?
Geschichte besteht aus so vielen kleinen Geschichten. Aus jedem Thema kann man etwas machen, wenn man weiß, wie.
Und dann gibt es natürlich die Familiengeschichten. Die Dinge, über die Großeltern und Urgroßeltern immer wieder geredet haben. Zuerst heimlich, dann immer öfter, denn die Zeit beginnt zu verschwimmen, immer stärker, je älter man wird.
Manche Geschichten waren nur damals schlimm und sind heute gut. Manchmal versteht man als Zuhörerin gar nicht, wieso das nicht einfach weiter erzählt wurde. Denn manchmal verstecken sich hinter verschwiegenen Leben Heldinnen.
Ich habe ja schon einen Beitrag geschrieben, indem es um die Tierwelt hier oben geht. Neben Gelsen, Wespen, Spinnen, Käfern, Motten und Nachtfaltern aller Art, haben wir auch wahnsinnig viele Schmetterlinge und Vögel.
Eines Morgens will ich also in einem der Badezimmer Staub saugen und da liegt so ein riesengroßer Falter am Boden. Normalerweise sind die Nachtfalter tot, wenn ich sie finde – Sie fliegen zu oft eine heiße Lampe an, oder was auch immer. Ich weiß, was ich mit toten Insekten mache: wegwerfen. Aber was machen wir mit lebenden? Aus dem Haus rausbringen.
Schmetterlinge habe ich jedenfalls noch nie eingefangen. Wieso auch?
Die Schmetterlinge, die sonst bei mir sind, sind klein – winzig – und sehr schnell wieder weg. Aber da war er, zu schwach (?) um richtig in die Höhe zu kommen. Zu flatterig, um auf der Küchenrolle sitzen zu bleiben. Zu groß und schwer, um auf einem Küchenrollenblatt aufgeklaubt zu werden.
Mir ist eingefallen, das Tick, Trick und Track immer mit dem Netz Schmetterlinge fangen. Ich habe natürlich kein Schmetterlingsfangnetz, aber eine Obstschale mit Insektengitterschutz. Schmetterlingstransportkiste hat sie sich bestimmt auch nicht in den Lebenslauf geschrieben. Aber was solls.
Es hat funktioniert! Was will man mehr? Und sobald wir wieder im Freien waren, ist der Schmetterling auch davongeflogen, einfach so, als wäre nichts gewesen.
Hier ist das Video zum „Endlich mal nichts grausiges oder schmerzhaftes“-Abenteuer:
Der Japanische Eichenseidenspinner
Und hier sind ein paar Infos zum Schmetterling.
Der Japanische Eichenseidenspinner gehört zu der Familie der Pfauenspinner. Ursprünglich war die Art nur in Ostasien verbreitet, wurde aber mit der Seidenzucht nach Europa importiert. Die Art ist hier unverwechselbar. Mit bis zu 150 Millimetern Flügelspannweite gehören sie zu den größten in Mitteleuropa auftretenden Schmetterlingen. Hauptnahrung der Raupen sind Eichen.
Männchen sind braun und rot, Weibchen stärker gelb gefärbt (es war also ein Weibchen). Aber von braun über rot und gelb sind alle Farben möglich. Sie sind nachtaktiv, werden jedoch stark von Lichtquellen angelockt. (Nicht durchdacht, in einer menschendominierten Welt)
Die Raupen und die Puppen sind bis zu 45 Millimeter lang. Sie schlüpfen hauptsächlich am Nachmittag und abends im Spätsommer. Die meisten Weibchen locken die Männchen noch in derselben Nacht mit Pheromonen. Die Paarung dauert etwa drei Stunden, danach suchen sich Männchen neue Partnerinnen.
In Österreich fliegen die Falter von Anfang August bis Anfang Oktober, am stärksten um den 20. August.
Feinde der Art sind die Raupenfliege, die Schlupfwespe, Erzwespe und der Pirol. Bei einem Angriff versuchen die Falter senkrecht in den Himmel zu fliegen oder sich auf den Erdboden fallen zu lassen. Dort bleiben sie gut getarnt im Laub liegen. (Hm, das klappt am Holzboden natürlich nicht so gut.)
Und ja meine supertolle „Quelle“ war natürlich wieder Wikipedia, aber ich habe den Artikel extrem gekürzt, es ist also nur ein Bestof.
300.000 Artikel pro Tag beschäftigen sich damit, wie sehr Leute es hassen, Masken zu tragen.
Die Maskenpflicht ist von den Medien so groß gemacht worden…. ich weiß nicht, warum, und es geht mir auch wahnsinnig auf die Nerven, dass Leute sich aufregen, sie zu tragen!
Ärtz*innen tragen sie doch auch die ganze Zeit, warum könnt ihr sie nicht fünf Minuten tragen ohne zu jammern? Es ist wie bei Kondomen. du musst erstmal herausfinden, auf was du stehst und dann gehts doch!
Ich habe mich mit diesen Einwegmasken nicht anfreunden können, weil sie sich nicht gut mit meiner Brille vertragen. Jetzt hab ich eine Stoffmaske, die ich sooft auswaschen kann, wie ich will und sie passt über meine Nase, mein Kinn, unter meine Brille und alles ist gut.
Mir ist aufgefallen, dass es ein österreichisch-deutsches Phänomen ist, jetzt wo ich praktisch an der Quelle sitze. Zu mir kommen Leute aus Polen, Tschechien, Kroatien und so weiter und nur die Gäste aus Österreich und Deutschland haben selbstverständlich keine Maske auf.
Alle anderen haben sie erstmal auf, und dann, wenn sie wissen, wo alles ist und viele Leute ihnen begegnen, nehmen sie sie auch wieder ab.
Mir geht dieses Argumentieren tierisch auf den Wecker.
„Wenn ich Grippe habe, trage ich sie auch nicht!“ – Solltest du aber! Glaubst du ich will von dir angehustet und angeniest werden?!? Es wäre einfach höflich, wenn du es machst.
„Wenn ich sie trage, kann ich nicht atmen!“ – Dann lerns halt! Leute, die generell Probleme mit Atmen haben, sind davon natürlich ausgenommen. Aber Menschen sind Gewohnheitstiere. Macht mal. Gewöhnt euch um.
Meine Vorteile
Wenn ich Betten überziehe, trage ich die Maske immer. Nicht, weil ich besonders vorsichtig bin, sondern weil ich weniger Staub in die Nase bekomme, oder Federn oder was dann halt so durchs Zimmer fliegt.
Wenn ich grade wieder mal grausliche Haut habe, brauche ich mich nicht schmerzhaft schminken. Ich setze einfach Maske auf, und gut ist!!
Wenn Leute frisch ankommen, trage ich die Maske immer. Weil sich die Leute sicherer fühlen. Echt! Außer eben die Österreicher*innen! Die fragen dann ganz entsetzt: „A müssma auch..?“
Der Punkt ist doch der: Wenn die Maske nichts bringt, und du hast sie getragen, warst du einfach nur rücksichtsvoll. Auch wenn es nichts bewirkt hat. Du wolltest Rücksicht nehmen. Fühlt sich gut an.
Wenn die Maske was bringt, und du sie nicht trägst, warst du eben ein Arschloch! So einfach.
Wir sitzen vor dem Fernseher. Wir blödeln herum. „Psssscht“ zischt Papa plötzlich. Wir schauen erstaunt auf. Wir alle wissen, wenn Papa fernschaut, schaut er Sport und dabei muss man nicht leise sein, da kommts aufs Zuschauen an. „Der Falco ist gestorben- ich will das hören!“, weist er uns mit einer Stimme an, der man sofort gehorcht. Meine kleinen Geschwister langweilen sich bald und verschwinden. Und ich sitze da und höre zu.
Falco wird bei uns oft gespielt. Mama und Papa können jedes Wort mitsingen und ich auch bald. Anscheinend war Falcos beste Zeit bereits vorbei, als er starb. Anscheinend war Falco kein netter Mensch, kein Vorbild, keiner dem man nachtrauern müsste, nicht mal als Österreicher(in).
Meine erste Erinnerung an Falco ist jetzt also zwanzig Jahre her. Denn obwohl ich seine Lieder ganz bestimmt vorher schon gehört habe, erinnere ich mich nur an Papas Besessenheit mit den Nachrichten aus dieser Zeit. Rückblickend ist es wohl die Zeit, in der ich mich zum ersten Mal mit den Spielereien der deutschen Sprache beschäftigt habe. Nach Falco kam die EAV, Die Fantastischen Vier, später Die Ärzte.
Diese Phase ist lang vorüber und mittlerweile beschäftige ich mich fast nur noch mit der englischen Sprache. Was Schade ist. Aber manchmal werde ich daran erinnert, wie jetzt, wo alle Medien Falco feiern.
In diesen Wochen (1.- bis 11. Februar) trauere ich um drei Menschen, die in den letzten Jahren verstorben sind. Über Falco wird berichtet. An Falco denken viele. Erst, wenn wir Menschen vergessen, sterben sie tatsächlich. Ich will nicht, dass meine drei Menschen vergessen werden. Also denke ich ganz viel, an die Vergangenheit, was mir nicht gut tut. Aber ich habe immer wieder das Gefühl, wenn ich es nicht mache, gehen die Menschen verloren.
Wichtig ist der Anfang. Eine jede Geschichte muss einen guten Anfang haben, denn sonst liest ja kein Schwein weiter. Ich habe keine Geschichte. Ich habe keinen Anfang. Ich erzähle nur, um zu erzählen. Heute habe ich zum Beispiel Fußball geschaut. Das ist ein dummer Anfang, denn jetzt klappen alle, die nicht gerne Fußball schauen, das Buch/den Laptop/was auch immer zu. Aber heute war ein besonderes Spiel.
Es ist Europameisterschaft 2016. Es spielte Österreich gegen Portugal. Alle erwarteten, dass wir verlieren. Schließlich war der Gegner Portugal und Portugal hat Cristiano Ronaldo. Und bei uns ist Dragovic wegen einer roten Karte und Junuzovic wegen einer Verletzung ausgefallen. Österreich hatte den Ball so gar nicht. Nicht einmal einfache Pässe hauten hin. Und die Portugiesen waren überall.
Aber wir hatten Robert Almer. Das war der Tormann. Er war eindeutig der Spieler mit dem meisten Ballbesitz. Normalerweise haben Tormänner nie den Ball, nur in Ausnahmesituationen. Aber Almer war der einzige Österreicher, der wusste, was man mit einem Ball macht. Portugal schoss andauernd auf das Tor und Almer hielt andauernd den Ball davon ab, im Tor zu landen. Bis jetzt wusste ganz Österreich nicht, wie sehr Österreich Robert Almer lieben muss. Aber jetzt wird er vergöttert. Mehrere Zeitungen betitelten ihn so auf Facebook, noch während des Spiels: Almer ist der Tormanngott. Und es muss stimmen: Als Ronaldo einen Elfmeter schießen wollte und Almer sich in die falsche Richtung warf, knallte der Ball an die Stange. So etwas passiert doch nicht; jedenfalls nicht ohne telepatische Fähigkeiten. Die anderen österreichischen Spieler wirkten eher so, als wüssten sie nicht, was man mit einem Fußball macht. Dass man ihn hin- und herspielt, zum Beispiel. Gut, in der zweiten Halbzeit wurde das etwas besser, aber trotzdem: schwach!
Der Schiedsrichter war den Österreichern auch wohlgesinnt. Meistens, wenn ein Spieler am Boden lag und effektvoll losjammerte, ignorierte er ihn einfach. Das finde ich gut. Fußballer sind solche Jammerlappen geworden. Dauernd machen sie auf hirnlose Jungfrau und lassen sich zu Boden fallen, sobald ein Schmetterling sie am Arm berührt. Ich weiß nicht, warum mir das früher nicht aufgefallen ist. Zum ersten Mal ist es mir vor ein paar Jahren aufgefallen, bei einem niederländischen Spieler namens Arjen Robben, damals bei der Weltmeisterschaft 2010. Da hab ich mir gedacht: Der fliegt einfach immer hin, aber er fliegt eben nicht einfach nur hin, sondern „stürzt“ mit der Mimik und Gestik eines Schauspielers, der noch nicht gelernt hat, was „over-acting“ ist.
Und natürlich hätte ich mir das nicht bis jetzt gemerkt, wenn nicht mein kleiner Bruder, noch während der WM, uns alle gezwungen hätte, mit ihm Fußball zu spielen. Manchmal, wenn wir alle fünf Zuhause bei meinen Eltern sind, spielen wir gemeinsam Fußball. Der Kleine war damals ungefähr sieben Jahre alt. Er liebte Fußball, schaute aber nie länger als zehn Minuten zu. Sobald die Sonne hinter dem Haus verschwand, jammerte er solange, bis er uns alle (oder eben die meisten) zum Spielen überredet hatte. Diesmal war es aber anders. Einmal berührten wir ihn leicht an der Schulter und er fiel schreiend zu Boden. Weil er der jüngste ist, und wir normalerweise auf ihn aufpassen, rannten wir alle zu ihm. Wir dachten eigentlich, eine Biene (oder so) hätte ihn gestochen.
Wir fragten: „Tobi, was ist passiert?“
Und er sagte: „Ich weiß nicht, aber heute bin ich Robben und du hast mich berührt.“
Das ging dann eine zeitlang in unseren normalen Wortschatz über: „Einen auf Robben machen“ – so tun, als ob man Schmerzen hätte, um alle in der Nähe zu nerven.
So viel also zu guten Vorbildern.
Hier noch ein kleines Video über Verletzungen im Sport:
Im nächsten Leben werde ich Schwein. So ein süßes Ja, natürlich-Ferkerl. Oder ein Teacup-Schwein. Oder ein Hängebauchschwein?
Warum will ich ein Schwein sein:
Wenn mir heiß ist, suhle ich mich im Schlamm, aber nicht in meiner eigenen Scheiße, weil Schweine sehr reinlich sind. Sie haben eine Kotecke (wenn der Stall groß genug ist)
Ich bin so intelligent wie ein Primat, muss aber nicht auf hohe Bäume klettern.
Ich bin treuer, loyaler und gescheiter als ein Hund.
Schweine brauchen viel Ruhe und Schlaf (passt perfekt)
Schweine sind kurzsichtig (das wird sich also schon mal nicht ändern^^)
Bei Juden, Hindus und Moslems gilt mein Fleisch als unrein, dass heißt, ich muss nur im richtigen Land geboren werden, schon hab ich keine Probleme.
Warum ich in Österreich kein Schwein sein will:
Laut Gesetz steht einem Schwein ein Platz von 0,7 Quadratmetern zu. Blöd, wenn man sich hinlegen will.
Lebenserwartung sind zwar 10 Jahre, aber geschlachtet wird man schon nach 6 Monaten
Der Tag ist eintönig. Schweine sind sehr intelligent, und es gibt keine Beschäftigungsmöglichkeiten im Ministall.
Männchen sein ist auch nicht gescheit: wenige Tage nach der Geburt werden Männchen bei vollem Bewusstsein kastriert.
Tja, rein technisch bin ich zwar weiblich, aber wer sagt mir, dass bei meiner Verwandlung von Mensch zu Schwein nicht auch an meinem Geschlecht herumgepfuscht wird. Und weil ich gerade vom Geschlecht rede: Der Sex dauert bei Schweinen 10 bis 30 Minuten. Soweit ich mich erinnern kann, ist das beim Menschen kürzer. Lustig: nach 3 Monaten, drei Wochen und drei Tagen kommen Ferkel auf die Welt. Und zwar 6 bis 20 Stück! Noch lustiger: sie suchen sich eine Zitze aus und nehmen nie wieder eine andere. Schweine sind Gewohnheitstiere.
Nur 2,5% des gesamten Fleisches wird als Bio-Ware vermarktet. Gütesiegel haben meist auch Gewinnspanne im Sinn, Bio heißt nur, dass auf mehr Platz für Tiere, Stroh als Einstreu und weniger Antibiotika geachtet wird. Leider kaufen fleischfressende ÖsterreicherInnen meist Aktionsware, die nur Tierqual bedeuten können.
Nachdem wieder eine Facebook-„Freundin“ von mir ein Bild geteilt hat, auf dem stand, dass Asylanten fürs Nichtstun bezahlt würden, bin ich dermaßen wütend, dass ich jetzt mal was dazu schreibe. Oft halte ich meine Klappe und denke, dumme Menschen verdienen keine Antwort, aber manchmal geht es eben nicht mehr.
Allen anderen möchte ich sagen, das hier ist ein Text, der sehr stark verkürzt wurde. Denn den Leuten, die es eigentlich lesen sollten, ist es wahrscheinlich immer noch zu lang.
Zuerst möchte ich darauf aufmerksam machen – und tatsächlich scheinen einige meiner engeren Bekannten das nicht zu wissen – dass die Wörter „Asylant“ und „Migrant“ nicht synonym gebraucht werden können.
Um Asyl ansuchen bedeutet: der Mensch ist auf der Flucht, der Wechsel des Wohnortes erfolgt wegen Gefahr für Leib und Leben, dieser Mensch wird verfolgt im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention. Es bedeutet: diese Menschen MÜSSEN ihr Land verlassen, obwohl sie es nicht wollen.
Migration bedeutet einen freiwilligen, dauerhaften Wechsel des Wohnortes im politischen Raum. Meist gibt es wirtschaftliche Motive. Diese Menschen WOLLEN umziehen.
Tatsache: Flüchtlinge aufgrund von Umweltkatastrophen und Armut (Umwelt- und Wirtschaftsflüchtlinge) werden im Flüchtlingsbegriff der GFK nicht berücksichtigt.
Wir reden hier von ASYLbewerbern.
Ein Asylantrag wird gestellt, die Asylbewerber werden in Erstaufnahmestellen untersucht und untergebracht. Manchmal wird einfach festgestellt, das Österreich nicht zuständig ist. Die Zuständigkeit sollte innerhalb von 20 Tagen geklärt werden, kann sich aber hinziehen. In dieser Zeit dürfen AsylbewerberInnen den Bezirk des Aufnahmezentrums nicht verlassen. Ist Österreich zuständig, werden die AsylbewerberInnen einer Betreuungseinrichtung zugewiesen (versch. Bundesländer).
Dann beginnt das eigentliche inhaltliche Verfahren. Im Mittelpunkt stehen die Fluchtgründe.
Sobald der Asylantrag eingebracht ist, kommen AsylbewerberInnen in die sogenannte Grundversorgung, die gewährt wird, solange das Verfahren läuft. Nähere Bestimmungen (werwievielwielange) regeln die Landesgrundversorgungsgesetze. Manche Verfahren können sich über Jahre hinziehen.
JA, Asylbewerber bekommen Gewand, Essen, Unterkunft. Sie sind krankenversichert und Kinder müssen zur Schule gehen.
Minderjährige Bewerber dürfen seit einigen Jahren eine Lehre machen, während sie warten. Das durften sie bis vor kurzem nicht.
Erwachsenen Asylbewerbern ist es nicht gestattet, ihren Beruf auszuüben. Sie MÜSSEN Nichtstun. Wenn man jahrelang nichts tun darf, dann WILL man arbeiten, glaubt mir. Eine Arbeitsbewilligung bekommt man nur, wenn kein Inländer für den Job zur Verfügung steht.
Es geht also nur selbstständige Arbeit, für die kein Gewerbeschein benötigt wird: Zeitungsausträger und Prostituierte.
Ich hoffe, mir sind durch das Kurzfassen keine großen Fehler passiert (bitte aufmerksam machen). Ich hoffe auch, dem einen oder anderen ist vielleicht ein Mini-Licht aufgegangen.
Aber bedenkt: Dieser Artikel will gar nicht vollständig und ausufernd sein und wurde schon vor ein paar Wochen auf Facebook von mir veröffentlicht. Jedes Wort selbst geschrieben, wobei natürlich sehr Vieles meinen Quellen entnommen wurde.