In der Literaturzeitschrift &Radieschen findet ihr diesmal einen Text von mir und anderen Slam-Poet:innen.
Hier könnt ihr ein Abo abschließen oder einzelne Hefte bestellen: https://www.radieschen-literaturzeitschrift.at/abo/


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Dieser Text ist diesmal nicht zehn Jahre alt. Er entstand zu dem Slogan „100 Jahre Frauenwahlrecht“ und so lange ist das noch nicht her.
Es ist aber kein Text, der irgendwas mit Geschichte oder Politik zu tun hat. Denn in diesem wunderschönen Land, zu dieser wunderschönen Zeit, ist es doch längst normal geworden, dass alle Frauen verdammt nochmal das machen können, was auch immer sie tun wollen!
Wenn dem nicht so wäre, würden wir ja weniger Geld bezahlt bekommen, wir würden ja die schlecht bezahlteren Jobs annehmen, die aber gemacht werden müssen. Wir würden mit jedem Typ, der zu blöd ist um Gisela Bock, Judith Butler oder einfach Jane Austen zu lesen, darüber diskutieren, was weiblich oder feminin oder sexistisch ist. Wir würden den Großteil des Haushaltes erledigen, weil großer Mann zu dumm ist, um Staubsauger zu finden. Wir würden uns mit weniger zufriedengeben als wir verdienen, weil wir ja von Natur aus zurückhaltend, leise, schüchtern und brav sind.
Aber Gott sei Dank sind diese dunklen Zeiten vorbei! Deshalb muss auch nichts mehr dazu gesagt werden.
Die meisten Bilder sind von Unsplash bzw die Videos von Pexels.org. Ganz viele Frauenbiografien findet ihr auf fembio.org. Dort findet ihr auch Hilfe, wenn ihr ein Referat über einen berühmten Erfinder halten müsst: Nehmt einfach eine Erfinderin!
Die ursprüngliche Idee des History Slam war es, eigene Familiengeschichten aufzuarbeiten. Je jünger man ist, desto lächerlicher erscheint einem das. Wie spannend ist es bitte, das ich zuerst einen Walkman hatte und dann einen Discman? Oder wie interessant ist es, zu wissen, dass ich stundenlang auf Busse gewartet habe, weil ich kein verdammtes Handy zur Verfügung hatte? Was hab ich denn schon erlebt?
Geschichte besteht aus so vielen kleinen Geschichten. Aus jedem Thema kann man etwas machen, wenn man weiß, wie.
Und dann gibt es natürlich die Familiengeschichten. Die Dinge, über die Großeltern und Urgroßeltern immer wieder geredet haben. Zuerst heimlich, dann immer öfter, denn die Zeit beginnt zu verschwimmen, immer stärker, je älter man wird.
Manche Geschichten waren nur damals schlimm und sind heute gut. Manchmal versteht man als Zuhörerin gar nicht, wieso das nicht einfach weiter erzählt wurde. Denn manchmal verstecken sich hinter verschwiegenen Leben Heldinnen.
Mehr Infos zu den Hintergründen findet ihr hier.
Beim History Slam gehts weiter mit einem Beitrag von Ann Air aka Natalie Rouanet. Die Slam Poetin, Autorin, Übersetzerin widmet sich der Geschichte der Adele Kurzweil.
Der Text ist auf Deutsch und Französisch, das Video wurde von Ann Air wunderschön selbst gestaltet, das Interview führte Florian Supé.
Hier habt ihr noch ein paar Links:
Habt ihr das History Slam- Video der Woche schon gesehen? Im Workshop haben wir Kathi Rea kennengelernt, eine Grazer Künstlerin, die sich intensiv mit der Schriftstellerin Irene Ransburg (1898 – 1944) beschäftigt hat.
Und hier noch ein paar Links, damit ihr euch weiterklicken könnt:
Hier findet ihr alle Videos vom History Slam, jede Woche ein neues: https://www.youtube.com/channel/UCQgsL6NYDT38kR0P8Jlo1Gg
Seht euch noch mehr Kunst von Kathi Rea an: https://www.facebook.com/themoonlightriver/?ref=py_c
Hier sind die Hintergrundinfos: https://www.facebook.com/…/a.726998954…/760079534577197/
Die Stolpersteine gibt es in vielen europäischen Städte. Sucht mal in eurer Stadt. Irene Ransburgs war der erste Stolperstein in Europa, der in Brailleschrift gemacht wurde. Hier gibts eine Übersicht von allen Stolpersteinen, die in Graz verlegt wurden: http://www.stolpersteine-graz.at/stolp…/ransburg-irene/…
Manchmal, wie die letzten drei Tage, sitze ich in meiner Wohnung und weine die ganze Zeit. Es hat Gründe, meines Erachtens sind es sogar sehr gute Gründe. Und heute ist so ein Tag, wo ich der Meinung bin, dass irgendwann der Tag kommen wird, wo sich alles auszahlt. All das Planen und Rechnen und Termine einhalten und die Tests und die Gespräche und die neuen Versuche werden irgendwann aufhören. Und dann werde ich einen Schritt weiter sein und glücklich darüber. Und dann werden all die Tränen und das Warten und Zweifeln vorbei sein und alles wird es wert gewesen sein.
Aber heute ist eben auch ein Tag, wo es noch nicht soweit ist. Und deshalb kommen mir schon wieder die Tränen.
Und manchmal gibt es Tage, wo ich mich nicht aufraffen kann. Tage, an denen ich keine Hoffnung sehe. Und dann ist es immer wichtig, dass ich mich an irgendetwas festhalten kann. Meistens ist das das Schreiben oder eine andere Ablenkung, wie zum Beispiel Musik!
Ich hoffe, euch gehts gut.
Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Video veröffentlichen soll oder nicht. Das Video zeigt mich beim Schminken meines Gesichts. An einem besseren Tag! Ich leide seit über 20 Jahren an Akne und bekomme die Krankheit einfach nicht in den Griff.
Ungeschminkt verlasse ich das Haus nie. Nur wenige Menschen dürfen mich ohne Make Up sehen. Es ist für mich sehr unlogisch, dieses Video hochzuladen.
Aber ich weiß natürlich auch, dass es tausenden Menschen genauso geht wie mir. Und dass Leute immer wieder vergessen, wie anstrengend es ist, in den Spiegel zu schauen. Wie unglaublich viel Energie es kostet, sich selbst aufmunternd zuzulächeln. Und wenn es tausenden Menschen so geht wie mir, dann sollten Menschen mit einer gesunden Haut uns sehen können.
Egal wie viel Scheiße sie dann labern. Egal wie sehr sie uns damit verletzen. Egal wie sehr sie unbedingt Arschlöcher sein wollen.
Der Text entstand eigentlich als Text für den Equal Pay Day (hier der ganze Text), dieser Ausschnitt ist aber nur die Einleitung und der Schluss, und der Kontext passt ganz gut: Make Up ist meine Rüstung. Ich bereite mich mit Hilfe von Skincareprodukten und Makeup darauf vor, in die Welt hinaus zu müssen. Narben, Blut und Eiter zu überschminken und meine Schmerzen zu ignorieren. Ich ziehe also in den Krieg. Deshalb passt das Video gut zum Text.
Diesen Text habe ich vor zehn Jahren geschrieben. Es war mal Zeit, zurückzukehren. Nachdem jemand gestorben ist, fällt alles schwer. Atmen tut weh, das Herz verkrampft sich. Aber irgendwann wird es leichter. Das ist das Geschenk der Zeit. Irgendwann kann man wieder weitermachen ohne Schmerzen.
Denke ans Atmen
ein und aus
denke ans Aufstehen
aus dem Bett raus
Denke ans Essen
ans Schlucken und Kauen
Denke ans Lachen,
vergessen und Schauen
Denke an die Sorgen
sie bleiben hier kleben
Denke an Morgen
bis Träume sich weben
Denke an Menschen
an hassen und lieben
Denke an Gut und Böse
Partei ergreifen, heraussieben
Denke an Glück
muss auch mal wieder kommen
Denke an Sonne
denn sie ist jetzt nur verschwommen
Denke ans Atmen
ein und aus
Denke ans Leben
so kommst du wieder raus
Denke an irgendjemanden
wenn du dann vergisst
Denke an mich,
wenn du endlich wieder bist.
12.05.2009
Ich liebe Märchen. Die kleine Meerjungfrau mochte ich nicht. Also die Geschichte. Ich habe als Kind den Schluss nicht verstanden. Ich wollte wissen, was eine Seele ist und mein Papa ist fast verzweifelt als er versucht hat, es mir zu erklären. Ich habe es einfach nicht verstanden.
Jedenfalls kann man ja später aus Märchen machen, was auch immer man will. Man kann sich die Liebesgeschichte raussuchen, oder die Mädels verarschen, die einem Typen hinterherrennen, der sie nicht wiedererkennt, weil sie letztes Mal eine Maske aufhatte. Was auch immer. Ich liebe ja die Sidekicks in den Disneyverfilmungen. Nur deshalb schaue ich die. Als ich acht war, habe ich den Aufbau einer Disneygeschichte verstanden gehabt- Gut, Böse, lustiger Depp, Musik. Als ich das meiner Mutter erklärte, hat sie ertappt dreingeschaut. Naja.
Hier habt ihr also meine Interpretation der kleinen Meerjungfrau. Der Text wurde in der Ö-Slam 2018-Anthologie abgedruckt, die ihr bei mir kaufen könnt.