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Winter- Waldspaziergänge

Ich bin eigentlich ein Sommermensch. Was ich am Winter liebe, ist Schnee. Nur frischgefallener Schnee, natürlich. Und wir haben seit Wochen Schnee (also bei meinen Eltern), weil die dichte Nebeldecke sich einfach nicht auslöst. Und wenn es überall Plusgrade in Rest-Österreich hat, hat es bei uns noch immer ein, zwei Grad minus. Alles friert, dann taut es vielleicht mal ein, zwei Stunden, und dann friert alles erneut ein.

Jeden Tag gehen wir mindestens eine Stunde in der Kälte herum. Langsam gehen uns die Wege aus, aber wir wollen auch nirgendwo hinfahren. Also stapfen wir durch den Wald und folgen irgendwelchen Reh- und Hasenspuren. Bis jetzt haben wir immer noch nach Hause gefunden.

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Der 9923445. Jahresrückblick und du liest ihn auch noch

Wie war dein 2021? Dieser Blogpost ist zwar über mein 2021, aber das heißt ja nicht, dass ich nicht auch dich fragen kann, wie dein Jahr war.

Alles in allem war das Gefühl des Jahres eher im negativen Bereich. Ganz viele Sachen haben nicht funktioniert wie geplant. Einige Sachen sind auf mich draufgefallen, ohne dass ich ausweichen konnte.

WG

Ich bin in eine WG gezogen. Ja. Ich. Ich, die es liebt, alleine zu sein, und Lieblingstage hat, an denen sie kein einziges Wort spricht. Ich bin in eine WG gezogen. Natürlich war es nicht immer schlecht oder nicht immer gut. Aber ich wohne am liebsten alleine. Das hat sich auch nicht geändert.

Grundsätzlich war ich von meinen Mitbewohnern aber positiv überrascht; die Leute, bei denen ich am meisten befürchtet habe, mit ihnen zusammenzucrashen, mit denen habe ich mich am besten verstanden, die waren meine größte Stütze in diesem Jahr. Es waren einige sehr anstrengende Mitbewohnerinnen und einige sehr angenehme Mitbewohner dabei.

Fazit: Ich mag es nicht mit anderen zusammenzuwohnen. Ich mag es nicht am Land zu wohnen. Ich mag es nicht, in der Früh aufstehen zu müssen, weil irgendwelche Tiere oder Menschen so laut schreien, dass ich davon aufwache. Aushaltbar. Na klar. Sollte sich aber ändern.

Hostel

Mein Sommer war wieder sehr stark an einen Ort gebunden. Durch die Tiere und Pflanzen konnte ich nicht weg, und habe ich mal jemand anderen gebeten, für ein-zwei Tage einzuspringen, ging bei denen immer alles schief. Ja, die Gäste waren manchmal lustig und manchmal blöd. Highlight war wahrscheinlich eine Junggesellenparty, wo ein Typ nach einer Stunde saufen im Garten den ganzen Gang und das Badezimmer vollgekotzt hat.

Schreiburlaub

Aber um seit Jahren mal wieder außerhalb von Österreich zu sein, bin ich dann nach Kroatien gefahren, nach Rijeka. Und obwohl es schon November war hatte ich ein paar warme Tage am Meer und habe in der Zeit mehr geschrieben, als ich es Zuhause kann. Und ich war zwei Wochen nur für mich in einer eigenen Wohnung (mit zwei Tagen Ausnahme) und das war superschön. Und das Meer! Ich liebe das Meer. Ich muss unbedingt öfter ans Meer.

Ö-Slam

Die Österreichischen Meisterschaften im Poetry Slam fanden dieses Jahr in Linz statt. Ich liebe die Linzer Veranstalter:innen. Aber dieses Mal war so viel Nebenzeug, das mein Hirn beschäftigt hat. Natürlich ist das meine eigene Schuld, ich muss ja nicht zuhören, wenn jemand Lügen erzählt und Shitstorms provoziert und Vergewaltiger auftreten dürfen und Nichtvergewaltigern die Bühne verboten wird. Es könnte mir ja auch einfach egal sein. Aber es ist mir halt nicht egal. Und ich habe begonnen, die Slamszene ein bisschen zu hassen. Wir sind Elite, wir sind arrogant und wir sind supernervig und manchmal bedeutet „wertvoll und speziell“ einfach nur „saudeppert und privilegiert“.

Aber: ich habe zum ersten Mal bei einer Meisterschaft etwas geschafft, was ich noch nie zuvor geschafft habe: Ich war mit meinem Auftritt zufrieden. Das ist doch gut, oder. Ja.

Familienzuwachs

Weitaus wichtiger als Zufriedenheit in Wohnung und Beruf ist doch die Familie. Und es gab im Juni ein neues Baby, meine Schwester hat Neffen 2 zur Welt gebracht und es war einfach so schön. Und es ist noch immer so schön ihn zu haben und zu beobachten, wie er wächst und lacht und schreit und mich vollkotzt. Ja. Hashtag Taufpatin.

Den ganzen Dezember habe ich bei meinen Eltern verbracht, weil meine Mutter auf Kur war und ich dann jeden zweiten Tag meine Neffen bei mir hatte (oder zumindest einen). Das ist schön, aber natürlich auch anstrengend.

Und bevor ich euch mit Operationen und Schmerzen und Trauer und Tod nerve, höre ich auf. Was dem ganzen Jahr doch einen sehr positiven Rückblick beschert. Seltsam.

[Hostel] einkaufen

5 km bis zum nächsten Spar, aber nur 1,2 km bis zum nächsten Nahversorger! 15 Minuten steil bergab – aber dann muss man ja auch irgendwie wieder hinaufkommen! Gott sei Dank ist die Auswahl beschränkt. Ich beschließe immer nur für zwei Tage einzukaufen und dann wieder hinunterzugehen. Und hinauf. Oy. Nach einiger Zeit wird mir der Spaziergang wie ein Spaziergang vorkommen. Das normalste der Welt. Aber jetzt? Gerade wenn man denkt, man kann nicht mehr – weiß man, dass man die Hälfte geschafft hat! Und gerade hier, ein kleiner, unscheinbarer Waldweg auf dem Mario und Wastl voriges Mal von drei Hunden verfolgt wurden. Eine unsichere Gegend, ich sag´s euch!

Fahr doch mit dem Fahrrad!, sagt ihr jetzt. Viel zu steil!, sage ich euch. Nur Verrückte machen sowas.

Da werde ich lieber von Autos überfahren. Beziehungsweise zweimal vom selben Auto. Ich habe nämlich gerade aufs Handy geschaut, wie lang ich noch gehen muss, da hupt von hinten ein silberner SUV. Hat sich auch nicht ausgekannt. Hat mich aber lieber angeschnauzt als mich nach dem Weg zu fragen. Ist dann dreimal falsch gefahren und musste umdrehen und fluchen und es nochmal versuchen. Ja, ja, am Land! Wo alles ausschaut als wäre es eine Straße, aber dann doch nur eine Hauseinfahrt ist! Mein Handy hätte ihm helfen können, aber anscheinend dürfen gealterte SUVfahrer nicht nach dem Weg fragen. Schon gar nicht so neumodisches Zeugs wie ein Handy!