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[Neuer Text + Video] Tanz!

Manchmal, wie die letzten drei Tage, sitze ich in meiner Wohnung und weine die ganze Zeit. Es hat Gründe, meines Erachtens sind es sogar sehr gute Gründe. Und heute ist so ein Tag, wo ich der Meinung bin, dass irgendwann der Tag kommen wird, wo sich alles auszahlt. All das Planen und Rechnen und Termine einhalten und die Tests und die Gespräche und die neuen Versuche werden irgendwann aufhören. Und dann werde ich einen Schritt weiter sein und glücklich darüber. Und dann werden all die Tränen und das Warten und Zweifeln vorbei sein und alles wird es wert gewesen sein.

Aber heute ist eben auch ein Tag, wo es noch nicht soweit ist. Und deshalb kommen mir schon wieder die Tränen.

Und manchmal gibt es Tage, wo ich mich nicht aufraffen kann. Tage, an denen ich keine Hoffnung sehe. Und dann ist es immer wichtig, dass ich mich an irgendetwas festhalten kann. Meistens ist das das Schreiben oder eine andere Ablenkung, wie zum Beispiel Musik!

Ich hoffe, euch gehts gut.

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„Der Todesfall“ von Patricia Radda

Diesen Text habe ich vor zehn Jahren geschrieben. Es war mal Zeit, zurückzukehren. Nachdem jemand gestorben ist, fällt alles schwer. Atmen tut weh, das Herz verkrampft sich. Aber irgendwann wird es leichter. Das ist das Geschenk der Zeit. Irgendwann kann man wieder weitermachen ohne Schmerzen.

Denke ans Atmen
ein und aus
denke ans Aufstehen
aus dem Bett raus
Denke ans Essen
ans Schlucken und Kauen
Denke ans Lachen,
vergessen und Schauen

Denke an die Sorgen
sie bleiben hier kleben
Denke an Morgen
bis Träume sich weben
Denke an Menschen
an hassen und lieben
Denke an Gut und Böse
Partei ergreifen, heraussieben

Denke an Glück
muss auch mal wieder kommen
Denke an Sonne
denn sie ist jetzt nur verschwommen

Denke ans Atmen
ein und aus
Denke ans Leben
so kommst du wieder raus
Denke an irgendjemanden
wenn du dann vergisst
Denke an mich,
wenn du endlich wieder bist.

Originalbeitrag

12.05.2009

„Der Todesfall“ von Patricia Radda

Denke ans Atmen
ein und aus
denke ans Aufstehen
aus dem Bett raus
Denke ans Essen
ans Schlucken und Kauen
Denke ans Lachen,
vergessen und Schauen

Denke an die Sorgen
sie bleiben hier kleben
Denke an Morgen
bis Träume sich weben
Denke an Menschen
an hassen und lieben
Denke an Gut und Böse
Partei ergreifen, heraussieben

Denke an Glück
muss auch mal wieder kommen
Denke an Sonne
denn sie ist jetzt nur verschwommen

Denke ans Atmen
ein und aus
Denke ans Leben
so kommst du wieder raus
Denke an irgendjemanden
wenn du dann vergisst
Denke an mich,
wenn du endlich wieder bist.

12.05.2009

„eis-mädchen“ von Patricia Radda

Schau wie sie geht, die Straße entlang,

in ihren neuen Stöckelschuhen.

Die Absätze dröhnen auf dem Asphalt,

strafen jeden, der ihr nachsieht mit einem Knall.

Schau wie sie sabbern bei ihrem Anblick,

als wäre sie ganz aus Gold.

Doch eigentlich ist sie aus Eis.

Innen und außen.

Schau wie sie in ihr Haus rennt,

als würde sie verfolgt.

Die Straße wendet sich ab von ihr

Und erledigt wieder die Arbeit.

Schau wie sie sich in die Ecke kauert,

allein in ihrem Zimmer.

Sie wartet nur und fürchtet sich,

als wäre sie allein.

Schau wie sie sich biegt und windet,

unter all den Schlägen.

Wie kommt es, dass niemand kommt,

wenn sie um Hilfe schreit?

© Patricia Radda

„Gewalt“ von Patricia Radda

Da hast du dein Gleichgewicht, ich bete laut und schnell,

geh mir bitte aus dem Licht, ich mag es lieber hell.

Da greifen mich deine Hände, glaubst du es gefällt mir?

Meine Augen tasten Wände, glaubst du ich schau zu dir?

Blutstriemen an meiner Haut, den Schmerz spür ich nur schwach

Warum schreist du denn so laut, erwartest du, dass ich lach?

Deine Hand um meine Kehle, und die lieben Sex so sehr,

Ach, du kleine, arme Seele, warte nur bis ich mich wehr.

Im meinem kleinen, dummen Kopf

Pack ich dich bereits am Schopf,

ich knall dich voll gegen die Wand.

Und brech mir dabei fast die Hand.

Du stöhnst dann nicht mehr vor lauter Lust

Kannst nur noch Weinen, wenn du musst

Ich seh das Blut an deinen Schläfen

Und denk mir: Ja, der passt in Häfn!

Doch so schnell gibst du nicht auf,

und während ich in die Küche lauf,

rappelst du dich wieder hoch,

Blut am Kinn, im Kopf ein Loch,

beweist mir, dass du stärker bist,

ohne nur die kleinste List.

Ich geh zu Boden, wimmer, kann nicht weiter,

du schlägst zu, wie immer, froh und heiter.

Doch ich hab schon ein Ass versteckt,

du wirst jetzt mit dem Messer erschreckt.

Weichst du zurück, soll es gut sein,

greifst du mich an, stech ich auf dich ein.

So, wie ich dich kenne, schlägt deine Hand nach mir,

So, wie ich mich kenne, schenke ich dein Leben dir.

Da liegst du dann blutüberströmt, rot auf weißer Fließe,

während ich tatsächlich um dich Tränen vergieße.

Aber das ist nur ein Traum, in Wahrheit liegst du auf mir,

eigentlich spür ich dich kaum, denn es gibt längst kein wir,

Ich schmecke nicht dich, nur die Verzweiflung lässt mir keine Luft,

du kriegst nicht mich, nur meinen Körper, meine Haare, meinen Duft,

und die mochte ich noch nie.

Copyright 2009 Patricia Radda