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[Hostel] Rückblick

Ich habe von 3. Juli bis 7. September ein Hostel in der Südoststeiermark geleitet. Es war ganz viel Arbeit und auch ganz schön. Hier kommt ein bisschen Statistik für euch.

  • Ich habe über 200x Betten abgezogen.
  • Ich habe über 200x Betten frisch bezogen.
  • Ich habe viele, viele Maschinen Wäsche gewaschen und gebügelt.
  • Ich mag Bügeln nicht, besonders nicht Bettwäsche.
  • Ich habe über 185 Gäste willkommen geheißen und verabschiedet.
  • Ich habe unglaublich viel geputzt.
  • Sobald ich etwas geputzt hatte, war es auch schon wieder dreckig.
  • Menschen sind anstrengend.
  • Ich mag Badezimmerputzen nicht.
  • Besonders Kloputzen ist eklig.
  • Besonders wenn man weiß, wer das Klo verschmutzt hat.
  • Dafür gibt es Handschuhe.
  • Die Mund-Nasen-Schutzmaske ist voll praktisch, wenn man putzt.
  • Ich werde nie wieder vergessen, Klopapier zu kaufen. Wenn du vergisst Klopapier zu kaufen, musst du noch einmal zwanzig Minuten den Berg hinunter- und dann noch einmal zwanzig Minuten den Berg hinaufgehen! Das willst du nicht!
  • Wir hatten sechsmal Stromausfall wegen Gewitter.
  • Gäste werden unruhig, wenn sie kein WLAN haben.
  • Das mögen sie nicht.
  • Das mag ich nicht.
  • Von der Terrasse kann man überall hinsehen.
  • Das mag ich.
  • Ich kann über 10.000 Schritte am Tag machen, ohne das Haus nur einmal zu verlassen.
  • Das mag ich.
  • Das Haus hat ungefähr 100000000 Stufen. Jeden Tag ca 20 mehr. Das mag ich nicht.
  • Wenn man Hörbücher hört, vergeht die Zeit viel schneller. Oder halt lustiger. Man denkt gar nicht daran, dass man den ganzen Tag putzt.
  • Für eine Person ist das zu viel Arbeit.
  • Ich bin in einigen Wochen zu nichts anderem gekommen. Das mag ich nicht.
  • Ich dachte, ich hätte ein bisschen Zeit zum Schreiben und zum in der Sonne sitzen. Dafür sollte immer Zeit da sein.
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[Hostel] Poltergeist vs. Räucherstäbchen

Okay. Jeden Tag eine neue Katastrophe. Bis jetzt wusste ich nicht, was es ist. Ein Fluch? Auf mir? Auf dem Haus? Auf den Gästen? Aber nach heute ist es mir endlich klar geworden.

Es muss ein Poltergeist sein!

Heute ist in einem Badezimmer ein Bild hinuntergefallen. Die Fenster waren geschlossen. Die Tür auch. Kein Luftzug. Und BAAAM! Das Bild fällt hinunter, tausende große und kleine Splitter, überall im Bad verteilt! Oh, wie ich es hasse. Glas ist furchtbar zum Aufräumen. Man kann sich schneiden. Es pickt überall: in den Fugen, auf den Schuhen, in der Badewanne. Glasstaub draußen am Teppich, einfach so weit weg von der Stelle, wo es tatsächlich passiert ist.

Ich habe eine Stunde gebraucht, um es wieder aufzuräumen. Und gerade als ich den Staubsauger wieder wegstellen wollte, blitzt mich ein weiteres Stück Glas an. AAARRRR!

Dieses Zeug ist einfach überall. Und es versteckt sich, um länger unbeachtet dahinzuvegetieren. Schlitzohriges kleines Scheißerchen.

So: Lieber Poltergeist, bitte fahr in den Urlaub! Ich will nicht dauernd von dir erschreckt werden! Es reicht mit den Katastrophen, ich habe keine Kraft mehr dafür! Bitte! Bitte, fahr in den Urlaub, irgendwohin, wo die Leute dich lustig finden.

Wie vertreibt man einen Poltergeist? Soll ich irgendwas anzünden? Hat wer von euch Räucherstäbchen? Oder sonst was? Weihrauchpflanzen hätte ich. Hilft das was? Hallo? Ist da jemand?

Oh mein Gott…..

Ist es seltsam, dass genau jetzt das WLAN ausfällt?

[Hostel] Last-Minute-WHY?

Vermutlich warte ich auch immer bis zur letzten Minute, um ein Hotelzimmer zu buchen. Weil ich auch immer hoffe, dass ich dann nicht stornieren muss, sondern dass alles so passiert, wie ich es mir vornehme. Selten buche ich Frühbucherbonus, aber ich weiß eigentlich nicht warum. Denn eigentlich plane ich gerne voraus, also nur in groben Zügen. Ich bin keine große Planerin, aber ich bin gerne vorbereitet.

Gott sei Dank gibt es über Booking.com die Möglichkeit, am selben Tag zu buchen nicht. Aber über Telefon schon. Und auch wenn ich heute Abend eine Nachricht bekomme, dass morgen jemand ankommt, dann ist das trotzdem noch ziemlich knapp.

Natürlich sind im Normalfall alle Betten bereits überzogen. Aber diesmal gibts keinen Normalfall. Weil ich die ganze Woche schon damit verbracht habe, alle Zimmer fertig zu machen.

Das Schlimmste am Ausverkauft sein, ist das Putzen danach. Ich brauche eigentlich die ganze Woche, um alles herzurichten. Diesmal war es schwieriger, weil ich durch Büroarbeit schon Sonntag und Montag verloren habe. Und am Mittwoch durch Last-Minute schon wieder Gäste hatte. Ich schaffe es kaum, die verlangten Zimmer fertig zu bekommen und ersticke in Wäsche. Pffff.

Last-Minute macht meiner Vorbereitung einen Strich durch die Rechnung. und das erzeugt Stress und ich mag Stress nicht. Natürlich habe ich genug Zeit, um alles herzurichten, aber ich muss es immer vor mich her murmeln wie ein Mantra. Ich muss mich daran erinnern, Essenspausen zu machen und schlafen zu gehen. Gestern hab ich mich mit vollem Mittagessentablett auf die Couch gesetzt und bin eingeschlafen.

Es ist gerade so anstrengend alleine für alles zuständig zu sein. Aber in den nächsten Wochen gab es einige Stornierungen, das heißt wohl, dass es wieder besser wird und ich nicht immer den ganzen Tag die ganze Woche putzen muss.

Es ist einfach schwer, motiviert zu bleiben, wenn man jeden Tag mit dem Bewusstsein aufwacht, dass außer Putzen heute nichts mehr am Plan steht. Egal, wie schön die Aussicht ist, egal wie perfekt die Temperatur mit Sonne und Wind zusammenpasst. Wenn du nicht zum Durchatmen kommst, vergeht dir die Lust an allem.

wenn tagelang alles gut geht, …

… dann muss ja bald mal was schief gehen.

Schon passiert.

Dieses Wochenende waren alle Zimmer belegt. Und zwar auch doppelt- also eine Familie schlief von Donnerstag auf Freitag hier und Freitag bis Sonntag ist das Zimmer schon wieder belegt. Eigentlich zu viel Arbeit für so ein kleines Mäuschen wie mich. Aber ich habe die Kraft (haha) um zum Arbeitstier zu mutieren und dann schaff ich auch sowas Abnormales wie 8 Betten überziehen und Zimmer und Bad putzen in unter zwei Stunden. Pfffff.

(Das war die Luft, die gerade aus mir raus ist- jetzt bin ich platt)

Aber das war ja noch gar nicht das Schlimme. Ein Mensch hat im Vierbettzimmer das Sicherungsgeländer vom Hochbett gerissen. Ich weiß nicht, wie- es tut ihm sehr leid und tausendmal Entschuldigung und die Rechnung bitte an ihn. Und alles gut, weil ich bin froh, dass ich mich nicht mit wem streiten muss, der nicht Schuld zugibt oder zahlen will.

Jetzt zum Problem. Das Zimmer ist heute Nacht wieder vergeben! Ich kann ja nicht Leute in einem Hochbett ohne Gitter schlafen lassen – die fallen doch runter!

Lösungsansatz

Naja. Grundsätzlich habe ich zwei Vierbettzimmer. Sie kosten unterschiedlich viel, sind unterschiedlich groß und eines hat ein Privatbad und das andere nicht. Aber das Wichtigste ist doch, dass alle Leute, die ein Bett bei mir wollten auch ein Bett im Hostel haben. Oder?

[Hostel] Volles Haus!

Okay, das war das erste Wochenende, wo mehrere Zimmer belegt waren. Sonst waren immer eine oder zwei Familien da, maximal neun Leute zur gleichen Zeit. Das Putzen am nächsten Tag hat trotzdem den ganzen Tag gedauert (Bettwäsche bügeln. Das dauert ewig).

Dieses Wochenende waren 20 Leute im Haus. Oy. Das Vorbereiten der Zimmer war leicht, weil ich mir Zeit lassen kann, wenn ich früh genug anfange. Ich hatte drei volle Tage, um die sechs Zimmer vorzubereiten. Aber jetzt! Jetzt sind alle wieder weg und ich muss alles wieder putzen. Und viele Menschen machen eben auch viel Dreck.

Wo zum Teufel ist eigentlich das magische Mary-Poppins-Fingerschnipsen, wenn man es mal braucht?

Ich habe fünf Maschinen Wäsche gewaschen. Gebügelt. Geputzt. Gesaugt. Und bin noch nicht mal zur Hälfte fertig.

Die gute Nachricht: Ich habe noch volle zwei Tage bis die nächsten Gäste kommen. Und alles wieder von vorne losgeht. Und nächstes Wochenende sind wirklich alle Zimmer komplett ausgebucht. Yeah. Das war also schon mal eine gute Übung für nächstes Wochenende.

[Hostel] Happy Birthday to meee!!!

Mein Geburtstag ist oft nichts Besonderes. Ich feiere selten. Meist fahre ich zu meinen Eltern und dann krieg ich Geburtstagstorte und Geschenke (ein Vorteil, wenn man viele Geschwister hat – viele Geschenke!) und abends gehe ich mit meinen Schwestern ins Kino. Oder auch nicht, wie wir gerade wollen (und was eben gerade läuft).

Dieses Jahr bin ich hier oben in Waldschach. Kein Kino. Keine Geburtstagstorte, außer ich backe sie mir selbst. Aber wer soll dann die ganze Torte aufessen? Besser nicht.

Und dann hab ich auch noch während der Woche Geburtstag, wo alle arbeiten müssen und nicht herkommen können. Als meine Großmutter angerufen hat, hab ich also gesagt, dass sie vorbeikommen können, weil ich nichts anderes vorhabe. Und dann haben sie sich ins Auto gesetzt und das getan, was sie hassen: Irgendwo mit dem Auto hinzufahren, wo es keine Hausnummern gibt und nur enge Straßen und wo sie vorher niemals waren und später garantiert nicht mehr hinfinden.

Und in dem Haus der Tausend Stiegen wird meinen Großeltern bewusst wie alt sie sind. Mein Großvater weiß nie in welchem Stock welches Zimmer ist und sie schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu, wenn es darum geht, wer mit dem Hund runtergehen muss.

Aber sie lieben die Aussicht und die Terrasse – na klar! – und sie freuen sich mich zu sehen. Wir waren mittags essen und dann einkaufen – und ich musste nicht nachdenken, was ich einkaufe und wie ich es den Berg raufschleppe und ob es eh nicht zu schwer für die ganze Strecke ist! Sondern einfach, schwupp- ins Auto damit! (Das Leben ist für Autofahrer so beschissen einfach! Das verdienen die meisten Leute nicht! Aber ich verdiene es – zumindest heute. Weil ich mich an meinem Geburtstag nicht zu Tode schwitzen will oder muss.)

Ach, schön hatten wir es heute! Und das Wetter war gut, und ich konnte so richtig mit der Umgebung prahlen und sie fühlten sich auch wohl.

[Hostel] Hilfe! Ich werde aufgefressen!

Mir ist schon klar, dass ich hier am Land bin. Und das die Natur gleich da draußen ist.

Aber ich mag Spinnen am liebsten draußen und nicht im Haus. Und Gelsen mag ich auch am liebsten … nicht. Ich mag keine Gelsen. Aber Gelsen lieben mich. Macht mich fertig. Ich habe auf den Füßen (Füßen! Nicht Beine!) allein zehn Gelsenstiche. Da sind die Beine echt noch nicht mitgezählt. Füße ist der Bereich, den man mit Socken und Schuhen bedecken sollte, wenn man im Sommer draußen sitzt. Aber ich war halt zu faul und es war halt warm genug. Meh. Und jetzt leide ich. Alles juckt und ist aufgekratzt, weil ich in der Nacht anscheinend mit einem Fuß den anderen kratze. So ein Blödsinn! Aber ihr kennt Gelsen.

Zurück zu meinem Spinnenproblem.

Ich hatte in meiner Kindheit Panik vor Spinnen, weil ich im Reptilienzoo Happ einen Dokumentarfilm über eine Spinne gesehen habe. Irgendeine Giftspinne in den USA, die es bei uns gar nicht gibt – aber das hat mich als Kind so gar nicht beruhigt.

Mittlerweile hab ich keine Angst mehr vor Spinnen. Gar keine! Wenn meine Schwester eine Spinne sieht, ruft sie mich! So gar keine Angst. Meine Höchstleistung war, dass ich mit bloßen Händen – mit bloßen Händen!!!! – eine Spinne aus dem Kinderwagen gezupft hatte. Das war eklig. Und ich konnte die Spinne dann an meinem Arm krabbeln spüren, weil ich nicht gesehen hab, wo das Biest hinflog, als ich sie wieder losgelassen habe. Aber sie war weg.

In meine kleine Wohnung in Graz verirren sich vielleicht drei- vier Spinnen pro Jahr. Hier im Haus sind hunderte Spinnen. Jedes Mal, wenn ich Zimmer putze, zerstöre ich einen Quadratkilometer an Spinnennetzen. Und die Spinnen sind darüber anscheinend nicht erfreut. Denn für jedes zerstörte Netz, bauen sie drei neue. Da muss ich an Blackfire denken (For everyone you lock up, there’ll be a thousand more). Oy.

Also wenn ich irgendwann mal nicht mehr schreibe, dann sind mir entweder die Ideen ausgegangen – oder aber ich mache einen auf Frodo in Teil drei. Oder Piper in Episode 6.18 (ja natürlich musste ich nachschauen, welche Folge das war, ich bin doch kein Charmedjunkie).

Jedenfalls brauch ich dann Hilfe, okay?!