Schreibwoche: Tag 5

Heute sind wir mit dem Bus gefahren. Es ist so ein simpler Satz. Aber ich finde, ich einer fremden Stadt mit dem Bus zu fahren, ist sehr stressig. Zuerst muss man herausfinden, wo man Tickets kaufen kann und welche Art von Ticket man überhaupt braucht. Natürlich kann man das den Fahrer oder die Fahrerin fragen, aber meiner Erfahrung nach, hassen Fahrer:innen es, irgendwas zu erklären.

Deshalb habe ich vorher nachgefragt und bei einer Trafik die Karte gekauft. Dann steht natürlich nirgendwo, bei welcher Haltestelle man gerade ist. Ich war vor einigen Jahren schon mal dort, deshalb war ich fast sicher, dass ich die Gegend erkennen würde. Aber ich war die ganze Fahrt angespannt. Mal davon abgesehen, dass mir beim Busfahren meistens schlecht wird und ich Busfahren sowieso hasse. Zu Fuß wären wir aber über eine Stunde in eine Richtung unterwegs gewesen und das ist dann schon etwas zu lang, um in der Stadt herumzuhatschen.

Dann waren wir an einem großen Strand und es war sehr schön und bequem. Als es zu regnen begonnen hat, haben wir uns ins Restaurant gesetzt und zu Mittag gegessen. Danach war es dann endlich strahlend sonnig. Wir konnten stundenlang dasitzen und arbeiten und lesen und schlafen. So, wie man das am Strand halt machen will.

Schreibprojekt: Viel recherchiert, einiges geschrieben. Komplett neuen Plot-strang entdeckt.

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Schreibwoche: Tag 4

Heute sind wir auf der Suche nach Strand in eine Richtung gegangen und zum Containerhafen gekommen. Das war für uns extrem spannend, weil wir ja nie bei einem Hafen waren, also nie so richtig. Da lag ein Schiff, groß wie eine Stadt, und wurde von drei riesigen Kränen mit hunderten Containers beladen. Das war sehr spannend für uns. Dann sind wir weitergegangen, und plötzlich, zwischen zwei Häusern, taucht eine Stiege auf, und führt hinunter zum Meer. Kein Strand, aber wie schön ist das? Du gehst die Straße entlang, und dann plötzlich: Hey, willst du nicht kurz zum Meer hinunter?

Leider war eine alte Frau am Fischen und wir wollten sie nicht stören. Aber der Platz ist schon sehr schön gewesen.

Dann, einige hundert Meter weiter, gab es dann eine kleine abgelegene Bucht. Obwohl der Hafen nur zwei Buchten weiter war, hat man ihn überhaupt nicht gesehen. Die Felsen ragten an beiden Seiten der Bucht hinaus ins Meer und wir waren sehr beschützt, ohne Wind!, auf einem steinigen Stück Strand. wir sind sofort bis zu den Knien ins Wasser, aber es war eiskalt. Das ist nichts, was man lange aushält.

Auf jeden Fall war der Strand sehr ruhig, ein altes Ehepaar saß gegen die Felsen gelehnt da und redete, ein Mann lag da und sonnte sich. Alle halbe Stunde sprang der Verrückte tatsächlich ins Wasser, um sich abzukühlen. Brr! So warm ist die Sonne gar nicht.

Später kamen dann noch zwei Teenangermädchen und zwei Paare mit einem Hund. Dann war die Ruhe vorbei. Wenn Kroat:innen etwas nicht können, ist es leise miteinander reden. Sie schreien sich immer an. Auf eine lustige Art, aber eben sehr laut. (Und ja, das ist natürlich eine Generalisierung)

Als uns das Geschrei zu viel wurde, sind wir wieder aufgebrochen. Es gab weder Restaurant noch Klo in der Nähe, also hätten wir eh nicht lange bleiben können. Aber wir waren sehr zufrieden mit unserem heutigen Ausflug.

Davor habe ich noch Sonnencreme und Sonnenbrille gekauft. Ich habe meine optische Sonnenbrille zu Hause vergessen, deshalb musste ich eine neue kaufen, unoptisch, aber dafür in Herzform.

Schreibprojekt: 3 Stunden sehr konzentriert. Meine Güte, endlich ist was weitergegangen. Ich habe einen guten Ansatz gefunden und konnte einige Seiten weiterschreiben. Bis jetzt war ich unsicher, in welche Richtung es gehen sollte. Jetzt habe ich endlich diese Schwelle hinter mich gebracht und weiß, wohin es gehen soll. Endlich.

Schreibwoche: Tag 3

Heute soll den ganzen Tag die Sonne scheinen! Wir beschlossen also nach Trsat, zur Burg, hinaufzugehen, gleich nach dem Frühstück. Das hier wird eindeutig ein Bilder-Beitrag, weil die Aussicht da oben so unglaublich schön ist. Ich war schon mal da, aber zu der Zeit war eine riesige Baustelle dort und alles war mit Gerüsten eingedeckt. Also habe ich das Kastell nicht richtig erkunden können. Diesmal schon!

Schreibprojekt: 3 Stunden unkonzentriert. Hm. Aber müde.

Schreibwoche: Tag 2

Heute bei Sonnschein aufgewacht. Das war eine schöne Überraschung, denn der Wetterbericht sagte noch weitere 2 Tage Regen. Da wir gestern noch nicht einkaufen waren, hatten wir nichts zum Frühstück. Also sind wir mal losgegangen, um die Umgebung zu erkunden. Die Wohnung ist wirklich direkt am Anfang der Fußgängerzone und ich konnte mich noch erinnern, wo was ist und in welche Richtung wir müssen. Wir sind durch kleine Gassen und quer durch Innenhöfe gegangen und ich habe meinen Orientierungssinn nicht verloren. Yeah.

Dann sind wir zum Hafen und zum Markt. Das ist immer ein Erlebnis. Stände mit Blumen und Obst und Gemüse und Honig und Gemüsepflanzen, falls man selbst welche anpflanzen will. Und natürlich der obligatorische Stand mit Plastiksackerln und Müllsäcken. Ich musste noch nie Sackerln kaufen, denn man bekommt an jedem Stand ein eigenes Plastiksackerl. Und sag mal auf Kroatisch: „Danke, ich kann es einfach in meinen Rucksack geben!“ Ich nehme an, der Plastiksackerl-Gott, der das Land fest im Griff hat, würde dann aus dem Loch im Boden kommen und mich sofort in die Hölle ziehen, um mich mit Plastiksackerln zu ersticken.

Letztes Mal als ich beim Markt war, gab es noch Kuna. Jetzt ist alles in Euro und Kuna angeschrieben und man zahlt mit Euro. Alles wird abgewogen, aber am Ende geht es so: Bananen und 3 Äpfel – 3€ am ersten Stand. Ein Bund Jungzwiebeln 1 € beim zweiten Stand, Tomaten 2€ , Gurke 1€, Erdbeeren 2,5€ , Salatmix 2 Euro. Ich glaub, man sieht mir an, dass ich nicht rechnen will, oder sie wollen kein Kleingeld klauben. Auf jeden Fall verliert man superschnell den Überblick, wie viel man jetzt tatsächlich schon ausgegeben hat. Die Stimmung ist immer hektisch, aber wohlwollend. Das meistgebrauchte Wort ist übrigens „Hvala“. Alles ist bei mir Hvala-molim-hvala, denn viel mehr verstehe ich nicht.

Viele Leute können natürlich Deutsch und fragen nach, ob wir aus Deutschland oder Österreich sind. Als ich eine einzelne Knoblauchknolle kaufen wollte, wurde ich ausgelacht – ausgelaucht. Ich habe dann 0,20 Cent bezahlt. Angeschrieben sind Zwiebel und Knoblauch übrigens im Kilopreis. Niemand braucht weniger als einen Kilo.

Am Nachmittag hat es dann wieder geregnet. Aber es war schön, den Vormittag und Mittag draußen herumzustreunen, ohne nass zu werden.

Dann konnte ich noch drei Stunden konzentriert und zwei Stunden unkonzentriert an meinem Schreibprojekt arbeiten. Yeah. Langsam wirds. Aber sehr langsam.

Schreibwoche: Tag 1

Natürlich ist die Schreibwoche keine echte Schreibwoche, sondern eigentlich mein Urlaub. Und ja, im Urlaub versuche ich, mich mindestens drei Stunden pro Tag mit meinem Schreibprojekt zu beschäftigen.

Was heute definitiv nicht gelungen ist. Denn heute war Reisetag.

Wir sind bei Regen zu Hause weg. Dann hat uns der Bahnhof damit geschreckt, dass beinahe alle Züge mindestens dreißig Minuten Verspätung hatten. Unser Zug fuhr dennoch pünktlich ab, aber wir haben uns Sorgen gemacht.

Das Schlimmste an Zugreisen ist das Umsteigen. Wird man es schaffen?Ist der Zug pünktlich? Wird die Verspätung eingeholt? Warum genau stehen wir hier mitten im Nirgendwo für dreißig Minuten? Warum macht das dem Zug so unglaublich viel Spaß? Warum ist die Schaffnerin so gut gelaunt, obwohl der Zug so viel Verspätung hat?

Ich bin mir absolut sicher, dass ich eine Werbung gesehen habe, vor gar nicht allzu langer Zeit, die behauptet hat, dass man von Villach nach Rijeka in einem durch fahren kann, also ohne Umsteigen. Das ist eine Lüge.

Wir sind natürlich zweimal umgestiegen, mussten in Villach umsteigen und in Ljubljana, nur damit man sich noch mehr Sorgen machen muss. Trotz den Sorgen, hatten wir eine angenehme Fahrt. Man kann ja eh nichts ändern, wenn was schief geht. Aber es ging dann gar nichts schief. Obwohl unsere Handys sich geweigert haben, zu funktionieren, haben wir zu unserer Wohnung gefunden. Und es hat die ganze Fahrt über geregnet. In allen drei Ländern in denen ich heute war: nur Regen.

Zugfahren macht müde. Ich habe während der Fahrt nichts gearbeitet (hatte ich aber auch nicht so richtig vor), dafür habe ich viel gelesen. Die Fahrt hat knappe sechs Stunden gedauert und ich bin dann immer sehr kaputt und müde. Deshalb bin ich auch keine Reisepoetin. Viel zu viel Stress.

30 Minuten mit Schreibprojekt beschäftigt.