Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren. Sein Vater war ein wohlhabender jüdischer Textilunternehmer, jedoch war die Familie nicht religiös. Stefan Zweig war für Philosophie an der Universität Wien eingeschrieben, schrieb aber lieber für die Neue Freie Presse.
Seit 1897 wurden in Zeitschriften Gedichte von ihm veröffentlicht. Neben eigenen Essays arbeitete Zweig auch als Übersetzer und Journalist.
Er reiste viel, auch schon während dem Studium. Unter anderem besuchte er Indien und Amerika. Er sammelte Handschriften (Autografen).
Im Ersten Weltkrieg war als untauglich befunden worden, er verbrachte ihn mit Arbeiten im Kriegsarchiv. 1917 wurde er aus dem Militär beurlaubt und entlassen, er zog nach Zürich in die neutrale Schweiz. Dort arbeitete er als Korrespondent für die Wiener Neue Freie Presse und publizierte seine den parteipolitischen Interessen fern stehende Meinung.
Nach Kriegsende kehrte Stefan Zweig nach Österreich zurück, aber nach Salzburg. 1920 heiratete er die geschiedene Friderike von Winternitz.
Zweig trat heftig gegen Nationalismus ein und warb für ein geistig geeintes Europa. Er schrieb in dieser Zeit viele Erzählungen, Dramen, Novellen.
Schon zu Lebzeiten wurde Stefan Zweig in 40 Sprachen übersetzt.
1934 emigrierte Zweig nach London. Seine Bücher wurden weiter in Wien verlegt. Er reiste nach Südamerika.
Er wurde auf die Liste der Bücherverbrennungen gesetzt und in die Liste verbotener Autoren aufgenommen. 1938 wurde die Ehe mit Friderike geschieden. 1939 heiratete er Charlotte Altmann.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm Stefan Zweig die britische Staatsbürgerschaft an. Er gelangte über New York, Argentinien und Paraguay 1940 nach Brasilien. Seine berühmte „Schachnovelle“ erschien 1942.
Am 22. Februar 1942 begingen Stefan Zweig und seine Frau mit einer Überdosis Schlafmittel Selbstmord. Stefan Zweig wurde damit zu einem Symbol aller Intellektuellen, die vor den Nazis fliehen mussten.
In seinem letzten Wohnhaus wurde ein Museum eingerichtet.
Bekannt ist er heute für seine Prosawerke und seine romanhaften Biografien.
Werke (Auswahl):
- Drei Meister: Balzac – Dickens – Dostojewski. (= Die Baumeister der Welt. Versuch einer Typologie des Geistes, Band 1), Insel, Leipzig 1920
- Amok. Novellen einer Leidenschaft. Insel, Leipzig 1922
- Angst. Novelle. Mit Nachwort von E. H. Rainalter, Reclam, Leipzig 1925
- Der Kampf mit dem Dämon. Hölderlin – Kleist – Nietzsche. (= Die Baumeister der Welt, Band 2), Insel, Leipzig 1925
- Abschied von Rilke. Eine Rede. Wunderlich, Tübingen 1927
- Sternstunden der Menschheit. Fünf historische Miniaturen. ebd. o. J. (1927, Insel Bücherei 165/2)
- Drei Dichter ihres Lebens. Casanova – Stendhal – Tolstoi. (= Die Baumeister der Welt, Band 3), Insel, Leipzig 1928
- Rahel rechtet mit Gott. In: Insel-Almanach auf das Jahr 1929, S. 112–131, Insel, Leipzig 1928
- Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen. Insel, Leipzig 1929
- Die Heilung durch den Geist. Mesmer – Mary Baker Eddy – Freud. ebd. 1931
- Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters. ebd. 1932; 1938 von W. S. Van Dyke verfilmt (Marie-Antoinette)
- Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam. Herbert Reichner, Wien 1934
- Die schweigsame Frau. Komische Oper in drei Aufzügen. Libretto, frei nach der Komödie Epicoene, or The Silent Woman von Ben Jonson. Musik von Richard Strauss. Fürstner, Berlin 1935. UA 24. Juni 1935 Dresden (Staatsoper)
- Maria Stuart. Reichner, Wien 1935
- Gesammelte Erzählungen, 2 Bände (Band 1: Die Kette, Band 2: Kaleidoskop), ebd. 1936
- Castellio gegen Calvin oder. Ein Gewissen gegen die Gewalt, ebd. 1936
- Magellan. Der Mann und seine Tat. ebd. 1938
- Ungeduld des Herzens. Roman. Bermann-Fischer/Allert de Lange, Stockholm/Amsterdam 1939
- Brasilien. Ein Land der Zukunft. Bermann-Fischer, Stockholm 1941
- Schachnovelle. Buenos Aires 1942
- Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers. ebd. 1944
- Balzac. Roman seines Lebens. Hg. Richard Friedenthal, ebd. 1946