In den Studienmonaten veranstalten wir einen Poetry Slam im Monat im Hörsaal. Im letzten Semester war ich logischerweise nicht dabei, sondern auf Babypause. Am Freitag war ich zum ersten Mal wieder dabei.
Natürlich hatte ich das Baby dabei. Es war im Tagebuch, halbwegs glücklich, halbwegs müde. Natürlich zu viele Eindrücke, um zu schlafen. Erst kurz vor der Pause konnte er ein bisschen einschlafen. Das war genau richtig, um fröhlich zu bleiben.
Obwohl ich es mochte, endlich wieder ein bisschen rauszukommen, war es körperlich sehr anstrengend, ein 10-Kilo-Baby stundenlang zu tragen. Am nächsten Tag konnte ich mich kaum bewegen. Gott sei Dank brauchte das Baby auch extra viel Schlaf. Nach so einem großen Tag muss man sich ausruhen.
Kassamensch ist ein relativ undankbarer Job. Zuerst musst du den Leuten Geld abknöpfen, dann musst du es zählen und alle Rechnungen bezahlen. Die Poets, die Locations, die Hotels, Fahrtkosten, Essen, Preise, was auch immer. Das heißt, du verpasst sowieso schon mal gut die Hälfte der Show.
Jetzt mit Baby kann ich nicht in den Saal hinein, weil das Klatschen und der Jubel so laut sind, dass das Baby zu weinen anfängt. Blöd.
Aber es war trotzdem schön alle zu sehen, und mit Leuten zu reden. Und nicht nur im Nachhinein die Gage zu überweisen, sondern dabei zu sein.


