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Zeitschrift: &Radieschen

In der Literaturzeitschrift &Radieschen findet ihr diesmal einen Text von mir und anderen Slam-Poet:innen.

Hier könnt ihr ein Abo abschließen oder einzelne Hefte bestellen: https://www.radieschen-literaturzeitschrift.at/abo/

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Speakers‘ Corner Trofaiach

Speakers‘ Corner

Speakers‘ Corner, die „Ecke der Redner“, ist im Hyde Park in London. Seit 1872 ist es erlaubt, dort ohne Anmeldung einen Vortrag zu einem beliebigen Thema zu halten. Die Idee ist, dass sich Vorübergehende versammeln und mitreden und diskutieren.

Heutzutage ist es natürlich leicht, etwas zu sagen, dass man sagen will. Kurzfristig kann man Aufmerksamkeit auf sich ziehen, viral gehen, Shitstorm kassieren. Aber im Internet ist es unter dem Deckmantel der Anonymität. Man kann leichter hetzen und hassen und das sollte nicht das Ziel der Meinungsfreiheit oder der Redefreiheit sein.

Trofaiach

(C) Michael Leitner

In Trofaiach wird Menschen dieser Platz wieder geboten, so auch mir. Ich war gespannt, wie das ablaufen würde. Für meinen Geschmack wird keine schöne Atmosphäre hergestellt, da man gegen so viele Nebengeräusche ankämpfen muss. Dann natürlich auch ohne Mikro, das geht auf die Stimme. Aber es war ein sehr schönes Erlebnis für mich. Die Leute waren freundlich und haben sofort mit diskutiert. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn viele Leute stehenbleiben, aber das muss man ihnen eben erst einmal antrainieren. Ich bin gespannt wie sich alles in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Mein Thema: Der Grant!

Der Grant als echtestes Gefühl!
Die Message dabei ist, dass heutzutage alle gleich hassen. Alle sind super oberflächlich und höflich und politisch korrekt. Und dann im Internet sind wieder alle voller Hass und – BÄÄM- alles eskaliert voll schnell! Und gegen dieses Ungleichgewicht wirkt ein ausgelebter Grant.

Wenn einer sagt: Bitte setz dir eine Maske auf!, kriegt man sofort eine Watsche. Wenn man falsch parkt, wird man erschossen! Es passt einfach verhältnismäßig nicht mehr zusammen.
Und ich glaub aber in Österreich klappt das stellenweise noch ganz gut, und das liegt an dem Grant!
Der Gant ist ein echtes Gefühl, das man wahrhaft rauslassen kann, auch im Alltag. Und wenn man das öfter machen würde, würden sich die schlechten Gefühle nicht so sehr aufstauen, und dann hätte man es grundsätzlich leichter. Glaub ich.

Also ich habe einige Texte von mir mitgebracht, in denen ich eigentlich die ganze Zeit sage: Ich hasse die Welt, ich hasse die Menschen, aber eh nur wegen der Message! Also wenn ich euch nicht dauernd sagen müsste, dass ich euch alle hasse, würde ich wild um mich schießen. Lebensrettende Texte sozusagen.

Der Grant ist natürlich nur ein Überthema, er richtet sich in den Texten gegen das System, gegen Männer, gegen Frauen, gegen Leute, die nicht dazulernen wollen, gegen Hostelgäste und gegen Extrovertierte im Allgemeinen. Das ist ein Buchthema, das mir in letzter Zeit immer besser gefällt.

(C) Michael Leitner

2022

Trisha Radda
  • Datum: Samstag, 14.Mai
  • Beginn: 10:00 Uhr
  • Ort: Trofaiach, Hauptplatz

Hasse ich alle meine alten Texte?

Wenn Leute mit mir reden, wollen sie oft wissen, wie ich zu schreiben begonnen habe. Dann erzähle ich ihnen, dass ich begonnen habe, als ich sieben Jahre alt war. Dann lachen sie. Weil das ein normales Alter ist, um Schreiben zu lernen.

Eigentlich konnte ich mit vier Jahren Schreiben (zumindest Namen) und meine tatsächlich, dass ich mit sieben Jahren begonnen habe, Geschichten zu schreiben. Na ja. Erwachsene halt.

Mein erster Gedichtband erschien, da war ich neun. Als ich zwölf war, schrieb ich mein erstes „Buch“. Mit siebzehn nahm ich an Wettbewerben teil und schrieb Verlage an.

Jedenfalls ist es leicht, meine Entwicklung zu verfolgen, wenn ich so früh so viel geschrieben habe. Früher hat man sofort große Fortschritte gesehen, jetzt sehe ich sie nicht mehr. Sie müssen irgendwo da sein, aber trotzdem wäre es leichter mit größeren Abstufungen.

Hier im Video rede ich ein bisschen über meine Anfänge und erzähle auch, ob ich meine alten Texte noch lese.