Natürlich ging es am nächsten Tag super weiter. Als ich beim Toyota den Ölstand messen wollte (zuerst konnte ich ewig lange den Messstab nicht finden, dann bekam ich den Deckel nicht auf) und Öl nachfüllen, meinten wir: okay: fahren wir halt zur Tankstelle und dann einkaufen. Gut, ich hole meine Tasche, werf die Tür zu. O-Ton Oli: “Mit den Schuhen?” Ah, ja, wir hatten nur Gartenschlapfen an. Ich versuche, die Tür aufzusperren, funktioniert aber nicht. Klar, der Schlüssel steckt innen. HimmelHerrGottJosefMariaBeiAllenGöttern! Das einzige Fenster, das offen ist, ist das Badezimmerfenster, über dem Graben, der zur Kellertür führt. Oli holt Leiter, die sehr gefährlich wackelt. (soll heißen: keiner traut sich höher als zwei Meter hinauf) Wir rufen Nachbarn an, niemand hebt ab. Was macht man da? Einen Schlosser rufen, irgendjemand…? Wir versuchen es bei den anderen Nachbarn, niemand da. Super! Dann, Geistesblitz: Der Hausschlüssel müsste doch ins Schloss von der Kellertür passen, oder? Ja, aber an der Tür steckt doch auch immer ein Schlüssel innen…… Aber nicht ganz drinnen, Gott sei Dank, Oli kann ins Haus. Ungeachtet der schlechten Vorzeichen, ziehen wir uns um, fahren wir zur Tankstelle. Blödes, großes Auto! Ich nehme eine Kurve zu knapp und streife einen flachen, kleinen Wasauchimmeresist. Blech eingedellt, Tankwarttyp kommt raus, sagt: “Du bist doch die Tochter von dem Zeitungsausträger?”, ruft den Chef an, sagt: “Gut, dass dein Papa immer da ist, kannst ihm danken, ich muss es nicht melden.” Ich hätte diesem blöden, überdimensional herablassenden hormongesteuerten Wesen am liebsten die bescheuerte, überdurchschnittlich hässliche Kappe vom Kopf gerissen, Benzin drüber geträufelt und verbrannt! Klar, werde ich meinem Vater danken, dass er mich mit zwei halb kaputten Autos alleine lässt und nach Paris fährt, aber logo, und wenn ich fertig bin mit bedanken, dann ist er nur noch sooo klein!!!