Was ist ein Bullet Journal? – schaut woanders nach

Meinem Gefühl nach hat spätestens 2018 jede/r mit Bullet Journaling begonnen. Wenn ihr also nicht wisst, was das ist, googelt es einfach- ich erkläre es hier nicht, es gibt gefühlte 30 Millionen YouTubeTutorials dazu.
Ich sage einfach nur, dass ich Tagebuch schreibe, seit ich ca acht Jahre alt bin. Natürlich nicht regelmäßig, manchmal schrieb ich monatelang gar nicht. Seit 2017 habe ich Bullet Journal und Tagebuch kombiniert- als Kalender, To-Do-Lists und Tagebuch, ein Allrounder, der immer in meiner Handtasche oder auf meinem Schreibtisch ist.

Zurück zu Handschrift, weg vom PC
Da ich so eine schreckliche Handschrift habe, weigerte ich mich mit der Zeit immer mehr, mit der Hand zu schreiben. Fast alles ging über den Computer, dass ist für Schreiberlinge wie mich aber sehr unpraktisch, weil man nicht immer einen funktionierenden Computer zur Hand hat. Jetzt mit dem Smartphone wäre es vielleicht möglich, aber ich hasse es, am Telefon zu tippen. Auch beim Tagebuchschreiben braucht man die vertraute Nähe des Papiers, ich kann das am Computer nicht wirklich, ich öffne mich nicht wirklich. Auch neue Texte entstehen erstmal am Papier, in Stichworten, in Satzfetzen, erst später wird alles hochoffiziell auf den Computer übertragen.
Selbstbeobachtung

Die Idee ist also, wieder mehr zu Notizbüchern zu greifen, freier und gleichzeitig aber auch strukturierter zu schreiben. Und ein großer Teil des Bullet Journaling ist die Selbstbeobachtung. Wie oft mache ich eine bestimmte Sache? Wie oft verschiebe ich Pläne? Wie viel von dem, was ich mir vornehme, schaffe ich tatsächlich? Womit habe ich meine Zeit verschwendet? Und man lernt, ehrlich zu sich selbst zu sein.

Jetzt ist das Bullet Journal natürlich zeitintensiv. Das will ich nicht. Ich will es einfach, aber ich will auch, dass es halbwegs gut ausschaut, nur für mich, für niemanden sonst. Ich muss es gerne in die Hand nehmen. Also bereite ich vor, wenn ich mal Zeit dafür habe. Und dann darf es ruhig mal aufwendiger sein. Aber es ist nicht durchgehend so und nur wenn ich grade Lust darauf habe. Sonst eben nicht. Aus.
Alles in einem
Mir ist es einfach wichtig, dass ich Platz habe für alles, was so daher kommt. Meine Texte, meine Ideen, Tagebuch, Kalender, Listen, alles muss Platz haben. Mein Tagebuch ist nicht irgendwo in einem Winkel versteckt, sondern ist immer in meiner Tasche oder auf meinem Schreibtisch. Es ist immer griffbereit und ich muss nicht irgendwas vorbereiten, bevor ich zu schreiben beginnen kann. Alles, was ich mache, ist ein Datum zu schreiben und dann gehts los. Bei früheren Notizbüchern habe ich oft kein Datum dazugeschrieben. Im Nachhinein finde ich das oft schade, weil ich nicht mehr weiß, in welchem Jahr ich welche Idee hatte, oder irgendeinen Text begonnen habe. So kann ich das ganz einfach nachlesen.

Dadurch wird mein Schreiben strukturierter. Manchmal verwende ich pro Tag viele Seiten und manchmal eine halbe Seite. Aber das ist das erste Mal, dass ich tatsächlich dranbleibe, dass ich seit über einem Jahr jeden Tag (oder jeden zweiten) zum Tagebuch greife und über den Tag reflektiere.

Alles in einem Notizbuch, funktioniert für mich am besten.