Jedes Zimmer hat einen Schlüssel. Ich habe mich schon länger gefragt, wieso es keine Zweitschlüssel gibt. Weil es ja leicht passieren kann, dass ein Schlüssel unter einem Kasten landet und ich ihn nicht wieder hervorbekomme. Oder dass ein Gast einen Schlüssel einsteckt und das wars dann. Oder dass ein Gast einen Schlüssel verliert. Und das ist gestern passiert.
Zimmer absperren und Schlüssel einstecken sind sehr automatische Vorgänge. Man schenkt ihnen keine Beachtung. Man hat keine Ahnung, wo genau man den Schlüssel eingesteckt hat und meistens ist es auch logisch: da, wo man ihn immer einsteckt. In dieses eine Seitenfach der Handtasche, in die Hosentasche oder wenn man keine Tasche hat, in den BH.
Aber als meine Gäste alles durchsucht hatten, war da eben noch immer kein Schlüssel. Sie sind nur unten im Garten gesessen, waren kurz in der Küche und im Bad. Das ist ein sehr begrenztes Territorium, in dem man den Schlüssel verlieren hätte können.
Aber leider war es schon dunkel als wir zu suchen begannen. Und leider wurde seit Wochen nicht mehr Rasen gemäht. Wir haben nichts gefunden.
Also Plan B! Plan B sah vor, dass wir die Zimmernachbarin anriefen. Denn der einzige Weg führte durch ihr Zimmer und über den Balkon. Gott sei Dank war sie eher amüsiert als sauer, dass wir sie vom gemütlichen Beisammensein mit Freunden nach Hause riefen.
Die Gäste holten ihre Sachen aus dem versperrten Zimmer und zogen in ein ungeputztes, aus dem gerade eine Familie ausgezogen war. Frische Bettwäsche. Passt. Wir beschlossen, morgen früh bei Tageslicht noch mal zu suchen.
Plan C wäre dann Rasenmähen gewesen, und D dann Schlüsseldienst. Aber gut, dass es dazu nicht kam. (Spätestens bei Plan M stirbt immer wer).
I am the master of the keys
Natürlich wurde am nächsten Morgen bei Tageslicht der verdammte Schlüssel innerhalb der ersten Minuten gefunden. Was denn sonst?
Ich habe bis jetzt übrigens ca 10 Schlüssel gefunden, die nichts auf- oder zusperren. Ich sammel die jetzt einfach.