Bert Brecht, Autor


BERTOLT BRECHT
Bertolt Brecht wird als einflussreichster deutscher Dramatiker und Lyriker bezeichnet. Für seine Werke wurde er auch international ausgezeichnet.

LEBEN
Er wurde als Eugen Bertolt Friedrich Brecht am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Sein Vater war Direktor einer Papierfabrik. Als Kind wurde Brecht Eugen genannt, den Rufnamen Bertolt wählte er später selbst. Nach der Volksschule besuchte er das Realgymnasium in Augsburg.
Anfangs war er noch für den Krieg, kritisierte aber schon in der Schule die Werbung, dass es ehrenvoll sei, für das Vaterland zu sterben. Er studierte bis 1918 an der Universität München, wurde dann aber als Sanitätssoldat eingesetzt und brach sein Studium ab. Ab 1924 lebte Brecht in Berlin, wo er zusammen mit Carl Zuckmayer als Dramaturg arbeitete. Brecht entwickelte sich zum überzeugten Kommunisten, trat aber nie in die KPD ein.

Als 1933 Brechts Stück „Die Maßnahme“ von der Polizei unterbrochen wurde, flüchte Brecht mit Freunden und Familie nach Dänemark. Ihm wurde 1935 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Er lebte in Schweden und Finnland, bevor er dann vom Osten der UdSSR nach Kalifornien fuhr. Er dachte, er könnte in Hollywood Drehbuchautor werden, doch dazu kam es nicht. Brecht hatte konnte nicht politisch aktiv sein. Am 30.10.1947 wurde Brecht vor das Komitee unamerikanischer Aktivitäten geladen, da man ihm eine kommunistische Einstellung unterstellte. Er erklärte, dass er niemals Mitglied einer Kommunistischen Partei gewesen sei, und reiste von Paris in die Schweiz.
1948 wurde „Die Antigone des Sophokles“ uraufgeführt, drei Jahre später erlangte er die österreichische Staatsbürgerschaft. Schließlich kehrte er nach Berlin zurück. Im Herbst 1949 gründete er mit Helene Weigel das Berliner Ensemble. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich hauptsächlich der Entdeckung und Förderung von Talenten.

Am 12. August 1956 erlitt Brecht einen Herzinfarkt, er starb am 14. August. Er wurde zu-sammen mit seiner 1971 verstorbenen Frau Helene Weigel am Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin begraben.

FAMILIE
Er lernte Paula Banholzer kennen, aus der Beziehung ging ein Sohn, Frank Banholzer (geb.1919) hervor. 1922 heiratete Brecht die Schauspielerin Marianne Zoff, sie bekamen eine Tochter, Hanne. 1924 kam sein zweiter Sohn Stefan auf die Welt, wobei die Mutter schon Helene Weigel war, seine spätere Frau. Von Marianne Zoff ließ er sich allerdings erst 1927 scheiden. Nach der Hochzeit mit Helene Weigel 1929 kam seine Tochter Barbara zur Welt.

AUSZEICHNUNGEN
1922 Kleist-Preis
1954 Internationalen Stalin-Friedenspreis, den er in Moskau persönlich entgegen nahm.
WERKE
1920 schloss Brecht Freundschaft mit dem Kabarettisten Karl Valentin und wurde von ihm deutlich beeinflusst. Den Kleist-Preis erhielt Brecht 1922. Er, als Kommunist, verfolgte mit seinem Werk dann politische Ziele. Ab 1926 entwickelte er das epische Theater. Es entstan-den einige marxistische Lehrstücke, beeinflusst durch die Schriften von Hegel und Marx.
1927 wurde die Gedichtsammlung Bertolt Brechts Hauspostille veröffentlicht, sie bestand jedoch aus früher verfassten Texten. 1928 feierte Brecht einen großen Theatererfolg: Drei-groschenoper. Brecht schrieb sie als Gesellschaftskritik, doch die jenigen, die Brecht kritisie-ren wollte, bejubelten das Stück. Im Dreigroschenroman (1934) verschärfte Brecht die Kritik beträchtlich. 1933 wurde eine Aufführung von „Die Maßnahme“ durch die Polizei unterbro-chen, und die Veranstalter wegen Hochverrats geklagt. Brechts Werke wurden von den Na-tionalsozialisten verbrannt. 1938 entstand das Leben des Galilei. Brecht schrieb auch für mehrere Emigrantenzeitungen.
Friedrich Torberg und Hans Weigel setzen in Österreich einen Boykott gegen die Werke von Bertolt Brecht an den Wiener Bühnen durch, der bis 1963 anhielt. In Deutschland wurden alle Werke bis heute ungehindert verbreitet.

EPISCHES THEATER
Brecht wollte, dass die Zuschauer seine Stücke überdenken und hinterfragen. Er verfremdete das Spiel absichtlich, damit die Leute nicht mitfühlten. Die Schauspieler sollten analysieren, von außen an die Rolle herangehen, um so zu handeln, wie die Figur gehandelt hätte.

STÜCKE (AUSWAHL)
• Die Dreigroschenoper
• Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
• Der Ozeanflug
• Die Maßnahme
• Furcht und Elend des Dritten Reiches
• Leben des Galilei
• Mutter Courage und ihre Kinder
Der bekannteste Gedichtzyklus sind wohl die Buckower Elegien (1953)

DIE DREIGROSCHENOPER
Das Schauspiel wurde nach der Vorlage von „The Beggar´s Opera“ geschrieben und von Kurt Weill vertont. Es begründete Brechts Weltruhm.
Es geht um den Konkurrenzkampf zwischen zwei Geschäftsleuten. Der Kopf der Londoner Bettelmafia, J. Peachum, erfährt, dass seine Tochter Polly mit dem Gangster Mackie Messer fortgegangen, und noch nicht zurückgekommen ist. Als er hört, dass die Beiden geheiratet haben, beschließt er Mackie an die Polizei auszuliefern. Polly warnt ihren Mann vor der dro-henden Verhaftung und er sagt, er würde fliehen. Doch er geht nur ins nächste Bordell und wird von den Huren verraten. Durch eine ehemalige Geliebte, die Tochter des Polizeichefs, kommt Mackie aus dem Gefängnis. Mackie wird bei einer anderen Geliebten untergebracht, aber wieder verraten. Kurz bevor es zu Mackies Erhängung kommt, erscheint Brown, der Polizeichef, um zu verkünden, dass Mackie begnadigt ist und in den Adel erhoben wird.

MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER
Im Dreißigjährigen Krieg zieht die Mutter Courage mit ihren drei Kindern hinter den Soldaten her, um Geschäfte zu machen. Ihr ältester Sohn geht mit den Soldaten. Ihr zweiter Sohn ist Zahlmeister geworden. Als die Katholiken das schwedische Lager überfallen, wird der Sohn gefoltert und während Mutter Courage noch verhandelt, wird er schließlich erschossen. Das Gerücht über Frieden spricht sich herum. Mutter Courage fährt schnell in die Stadt um ihre restlichen Waren zu verkaufen. Während sie weg ist, wird ihr ältester Sohn vorgeführt und hingerichtet. Man verschweigt ihr seinen Tod. Die kaiserlichen Truppen dringen –einige Jahre später- in den Bauernhof ein, in dem die Mutter ihre Tochter Kattrin zurückgelassen hat. Karttin steigt aufs Dach und schlägt die Trommel, damit in der Stadt Alarm geschlagen wird. Bevor Hilfe kommt, wird Kattrin erschossen. Mutter Courage denkt, ihre Tochter schläft nur und kann die Wahrheit gar nicht begreifen. Sie zieht schließlich alleine weiter, weil sie denkt, ihr Ältester lebe ja eh noch.

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