(Den weiteren Stumpfsinn, den sich der Popopapa für das Diktat mit den EE-Wörtern ausgedacht hatte, habe ich vergessen. Nur den Schluss weiß ich noch: „Ein See aus Tee und Kaffee entleert sich ins Meer.“) Der KoKu schrieb emsig mit. Ich linste auf seine Arbeit und konnte das Kichern kaum unterdrücken. Statt jedem Doppel-E malte er ein Fünffach-E. Wie Spiral-Sprungfedern durchzogen sie den Trottel-Text. „Ich bin immer für Fleißaufgaben“, flüsterte mir der KoKu zu.[1]
Die 13jährige Katharina lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Benjamin zusammen und ihr ereignisloses Leben ändert sich, als Konrad Kurdisch junior, dem sie sofort den Spitznamen KoKu verpasst, in ihre Klasse kommt. Koku reißt immer wieder von zu Hause aus, weil er ein aktives Mitglied von Greenpeace werden will. Jedoch wird er mit der Begründung, er sei zu jung, immer abgewiesen. Katharina und Koku werden bald Freunde, und zusammen beschließen sie, etwas in ihrer Umgebung für die Umwelt zu tun. Mit einigen Klassenkameraden nennen sie sich die „grüne Zukunft“ und gehen ziemlich radikal gegen die Alltagsvergehen ihrer Nachbarn vor. Katharina, die ihren Eltern eigentlich immer alles erzählt, schreibt ein Tagebuch, damit sie nicht in Versuchung kommt, das Geheimnis auszuplaudern. Doch Katharinas kleiner Bruder Benjamin gibt das Heft einfach an die Eltern weiter. Die finden die Taten zwar nicht so schlimm, meinen aber, dass man das mit den anderen Elternteilen besprechen müsse. Nach dieser Diskussion, bei der eigentlich nichts herauskommt, verschwindet KoKu wieder. Sie finden ihn auf einem Bauernhof, wo er sich wohler zu fühlen scheint. Das Ende bleibt mehr oder weniger offen; Katharina zwingt ihre Familie, Kleinigkeiten für die Umwelt zu tun und wartet darauf, dass KoKu zurückkommt.
[1] Christine Nöstlinger: „Villa Henriette/Nagle einen Pudding an die Wand!“ Sonderband, Arena 2002, Seite 259